Im letzten Sommer war ich in der Toskana, im schönsten Kunstgarten auf dieser Erde. Er ist gestaltet von Niki de St Phalle und Jean Tinguely. Mosaik hat mich als Kunstform schon immer fasziniert. Scheinbar zufällig Zerbrochenes wieder zusammenzufügen und es wieder in Harmonie zu bringen, hat für mich auch etwas sehr Lebensbejahendes und Spirituelles.
Denn wenn etwas Zerbrochen ist, im übertragenen Sinne, so kann es sich doch wieder neu zusammenfügen und dadurch etwa besser, schöner oder gänzlich anders sein. So hat
Niki de St Phalle, die unermüdlich arbeitete und hunderte von schönen Kunstwerken der Menschheit hinterließ, immer etwas Zerbrochenes und Verletzliches in ihren Werken gezeigt, so wie sie es selbst auch in ihrer Kindheit traumatisch erleben musste. Sie sagte, für sie hat es nur zwei Möglichkeiten gegeben: Kunst oder Irrenanstalt. Sie wählte zum Glück die Kunst und konnte uns immer etwas Heilendes, Schönes und Heiteres geben.
Der Garten ist wie in einem Märchen. Die vielen Spiegelmosaike lassen einen nicht vergessen, dass er real ist, weil man sich doch zwischendurch noch selbst in dieser Szenerie sehen kann. Am liebsten möchte ich hier eine zeitlang wohnen. Niki de St Phalle hat diesen Garten 15 Jahre lang gebaut und hat dort natürlich mit ihrem Team gewohnt.
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